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Ich bin Philosoph und forsche an den Schnittstellen von Erkenntnistheorie, Ethik und kritischer Wissenschaftsforschung – mit einem besonderen Interesse für jene Perspektiven, die in den Umbrüchen planetarer Krisen aufscheinen, überhört werden oder neue Möglichkeitsräume eröffnen. Mich interessieren Praktiken des Wissens und Bedingungen des Verstehens, in denen sich Geltungsansprüche, soziale Machtverhältnisse und ethische Fragen miteinander verschränken.
Diese Fragen begleiten mich nicht nur in der Forschung, sondern auch in meiner Lehre und im öffentlichen Dialog: In partizipativen Formaten und forschungsnahen Seminaren gestalte ich Räume, in denen Wissen nicht nur vermittelt, sondern gemeinsam erarbeitet und zur Diskussion gestellt wird. Die Auswahl an Publikationen und Vorträgen gibt Einblick in meine aktuelle Arbeit, ebenso wie eine andere, eher visuelle Seite: Seit vielen Jahren entwerfe ich Plakate, Buchcover und Weblayouts für akademische Kontexte – eine gestalterische Praxis, die mitgewachsen ist.
In meiner Forschung beschäftige ich mich mit den epistemischen, sprachlichen und kulturellen Bedingungen von Wissen und Wissensansprüchen. Besonders interessieren mich Konstellationen, in denen unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen oder nebeneinander existieren, ohne sich gegenseitig anzuerkennen. Statt Wissen als neutrale Größe zu begreifen, arbeite ich mit Perspektiven, die es als situiert, relational und machtverflochten verstehen. Geprägt haben mich hier insbesondere die Arbeiten von Ludwik Fleck, Donna Haraway, Sandra Harding und Bruno Latour.
Ich untersuche Bedingungen und Formen von Wissen im Kontext planetarer Krisen. Im Zentrum stehen Fragen epistemischer Pluralität, von Verantwortung, Unsicherheit und der Rolle technowissenschaftlicher Zukünfte. In Anschluss an feministische, intersektionale und postkoloniale Wissenschaftsphilosophien beleuchte ich die Möglichkeiten einer situativen Epistemology of Care, als Suchbewegung nach Wissensformen, die verletzliche Kontexte ernst nehmen, ohne in Beliebigkeit zu kippen. Im Rahmen der interdisziplinären Arbeitsgruppe Climate Thinking erprobe ich diese Perspektiven im Austausch zwischen Theorie und Praxis.
#Wissenschaftsphilosophie #Epistemologie #Feministische Theorie #Anthropozän #Epistemische Pluralität #Matters-Of-Care #AI-Ethics
Ich befasse mich mit den erkenntnistheoretischen, ethischen und methodischen Voraussetzungen tierbezogener Forschung, insbesondere dort, wo wissenschaftliche Zugänge zur Kognition nicht-menschlicher Tiere von stillschweigenden Annahmen durchzogen sind: Was gilt als Tier? Was zählt als Beobachtung? Was als Beweis? Anhand der kognitiven Ethologie analysiere ich diese impliziten Setzungen, etwa im Umgang mit Raum, Methode und Subjektbegriff und entwickle mit dem Konzept der methodologischen Signatur ein Werkzeug, um solche Forschungspraktiken kritisch lesbar zu machen. Ziel ist eine Philosophie der Tierforschung, die sich den epistemischen Voraussetzungen der Forschung bewusst ist und damit offen für Reflexion, Verantwortung und Revision bleibt.
#Wissenschaftsphilosophie #Tierethik #kognitive Ethologie #Methodologie #Anthropologie #Epistemologie #epistemische Praxis
Ich untersuche, wie Meinungsbildung im öffentlichen Raum nicht nur vermittelt, sondern überhaupt erst hervorgebracht wird – zwischen Argument und Erzählung, zwischen analytischer Schärfe und kulturellem Resonanzraum. Im Mittelpunkt stehen Plausibilität als Argumentations- und Denkmuster und narrative Formen, durch die wissenschaftliche Aussagen anschlussfähig, verständlich oder auch normativ aufgeladen werden. Mich interessieren besonders jene Grenzbereiche, in denen Wissenschaftskommunikation auf Populärkultur, Mediennarrative oder dokumentarische Formate trifft, als Orte, an denen sich epistemische Ordnungen neu strukturieren oder verschieben.
#Wissenschaftskommunikation #Plausibilität #Narration #Wissenssoziologie #Populärkultur #epistemische Praxis #Narrative Epistemologie #Öffentlichkeit
Die folgende Auswahl an Beiträgen ist thematisch meinen Arbeitsfeldern zugeordnet.
Eine vollständige Übersicht finden Sie hier als PDF.
Böhnert, M. (2025). Whose future?: Epistemic challenges to the collective ‘we’ in long-term governance. TATuP – Journal for Technology Assessment in Theory and Practice, 34(2), 15–20 [peer-reviewed], doi:10.14512/tatup.7205.
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Böhnert, M., Hornisch, M., & Rink, A. (Hrsg.). (2025). Apokalypse und Apathie: Handlungs(un)fähigkeiten in der Klimakrise. transcript [peer-reviewed]. (Open Access)
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Böhm, F., Böhnert, M., Drube, J., Hornisch, M., Lang, S., Rink, A., Sezi, M., Sinning, J., & Sternath, V.-N. (Hrsg.). (ab 2025). Climates – Cultures – Contexts (Buchreihe). transcript. (Open Access)
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Böhnert, M. (2022). The science is clear: Climate action now! Versuch einer Neubeurteilung des Verhältnisses von Natur und Kultur in der Klimakrise. Salzburger Jahrbuch für Philosophie, 67, 27–50.
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Böhnert, M., & Reszke, P. (2022). Which facts to trust in the debate on climate change? On knowledge and plausibility in times of crisis. In P. Hohaus (Hrsg.), Science communication in times of crises (S. 15–40). John Benjamins [peer-reviewed].
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Böhm, F., & Böhnert, M. (2023). Wie kommen Tierlaute in einen Text? Philosophisch-linguistische Untersuchungen zu Inskription und epistemischer Transkription in der empirischen Tierforschung. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 53(2), 259–286 [peer-reviewed]. (Open Access)
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Böhnert, M., & Köchy, K. (2021). Grundzüge einer Philosophie der Tierforschung. Tierethik, 13(2), 7–38. (Open Access)
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Böhnert, M. (2020). Methodologische Signaturen: Ein philosophischer Versuch zur Systematisierung der empirischen Erforschung des Geistes von Tieren. Mentis. (Review)
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Böhnert, M., & Hilbert, C. (2018). “Other minds than ours”: a controversial discussion on the limits and possibilities of comparative psychology in the light of C. Lloyd Morgan’s work. History and Philosophy of the Life Sciences, 40(44), 1–28 [peer reviewed], doi:10.1007/s40656-018-0211-4.
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Böhnert, M., Köchy, K., & Wunsch, M. (Hrsg.). (2016–2018). Philosophie der Tierforschung (3 Bände). Karl Alber.
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Böhnert, M., & Reszke, P. (2022). Das Wissen der anderen: Epistemische Systeme, Verstehensumgebungen und Plausibilität als analytische Werkzeuge des Verstehens. Aptum, 3, 131–148. [peer-reviewed].
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Böhnert, M., & Reszke, P. (2019). Nicht-triviale Trivialitäten: Popkulturelle Sekundärwelten als Gedankenexperimente und ihr erkenntnistheoretischer Nutzen. In M. Böhnert & P. Reszke (Hrsg.), Vom Binge Watching zum Binge Thinking: Untersuchungen im Wechselspiel zwischen Wissenschaften und Popkultur (S. 11–50). transcript.
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Böhnert, M. (2018). Three guys and a girl in space: Genderkonstruktion in den Sci-Fi Animes Captain Future, Saber Rider und Cowboy Bebop. In U. Milevski, P. Reszke, & F. Woitkowski (Hrsg.), Gender und Genre: Populäre Serialität zwischen kritischer Rezeption und geschlechtertheoretischer Reflexion (S. 317–335). Königshausen & Neumann. [peer reviewed].
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04.06.2025
Towards an Epistemology of Care in the Age of Digital Knowledge Production,
Knowledge in the Age of Digital Re-/Production: Responsible Epistemologies?, Konferenz organisiert von der European University of Technology (EUt+) und
der Schader-Stiftung.
TU Darmstadt
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14.05.2025
Epistemische Transkriptionen: Wie bedeutungsgenerierende Praktiken tierliches Verhalten zum wissenschaftlichen Gegenstand der Tierforschung machen, Philosophisches Kolloquium, organisiert vom Institut für Philosophie der Universität Rostock.
Universität Rostock
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27.11.2024
Is There an Ethics of Knowledge? Undertstanding Epistemic Responsibilities in Scientific Knowledge Production, Lecture Series der DFG Research Training Group multiscale clocks.
Universität Kassel
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02.07.2023
Wissen zwischen Transfer und Dialog – Über Dynamiken des Vertrauens und der Plausibilität (gemeinsam mit Paul Reszke), Wissenstransfer in der Krise? Soziologische Perspektiven auf Herausforderungen und Gelingensbedingungen von Wissenschaftskommunikation zu Nachhaltigkeitsproblemen, Tagung organisiert vom DGS-Arbeitskreis Soziologie der Nachhaltigkeit.
Universität Hamburg
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01.07.2022
Fakten in der Krise – Die Dynamik zwischen Vertrauen, Wissen und Plausibilität am Beispiel des Klimawandeldiskurses (gemeinsam mit Paul Reszke), Kulturell Konstruktiv, internationale Tagung des Netzwerkes „KULI – Kulturbezogene und kulturanalytische Linguistik".
Université Genèva (Schweiz)
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06.11.2019
Uses of Anecdote in Nineteenth Century Comparative Psychology (gemeinsam mit Robert Meunier), Anecdotes: Little Narratives that Carry Bigger Weight, internationaler Workshop des Narrative-Science-Projects unter der Leitung von Mary S. Morgan.
LSE – London School of Economics (England)
Ich verstehe Lehre als situiertes und kooperatives Zusammenspiel von Lehrenden und Lernenden. Im Grundstudium biete ich konzentrierte Einführungen in klassische Positionen und Fragestellungen an – als Einstieg in philosophisches Denken und methodisches Arbeiten. In den Vertiefungsseminaren entwickle ich gemeinsam mit den Studierenden forschungsnahe Projekte, in denen bestehendes Wissen auf neue Problemfelder angewendet und in konkrete Kontexte überführt wird. Dazu gehört auch die Umsetzung in öffentlich sichtbare Formate wie Wikipedia-Artikel, Posterausstellungen oder Podcasts. Grundlage ist ein didaktischer Ansatz, der Konzepte wie forschendes Lernen und lehrendes Forschen aufgreift und Wissenschaft als gesellschaftlich wirksame Praxis erfahrbar macht.
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