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Climate Thinking – Ein lebendes Handbuch entsteht

Trotz – oder genaugenommen gerade aufgrund – der aktuellen Lage, die uns alle weiterhin davon abhält, eher übliche Veranstaltungskonzepte umzusetzen, fördert diese ungewohnte Einschränkung auch immer wieder neue Ideen zutage. Ein zentrales Anliegen des fachübergreifenden Lehr- und Forschungsprojekts „Climate Thinking“ war und ist es, den Studierenden aus den unterschiedlichen Veranstaltungen und damit je eigenen, sich unterscheidenden aber auch komplementierenden methodischen und theoretischen Zugängen einen Rahmen zu bieten, sich wechselseitig Ergebnisse, Befunde und Fragestellungen vorzustellen und in eine Diskussion zu treten. Hierzu planten meine beiden Kollegen Felix Böhm und Paul Reszke gemeinsam mit mir eine hochschulöffentliche Posterausstellung, welche selbstverständlich aufgrund der bestehenden Covid-19-Einschränkungen ausfallen musste.

It's a new dawn, it's a new day


Um die Arbeiten der Studierenden dennoch sichtbar zu machen, sie nachhaltig zu dokumentieren und sie so auch Studierenden anderer Lehrveranstaltungen über die kommenden Semester verfügbar zu machen, haben wir stattdessen die Idee eines Living Handbooks zu Climate Thinking entwickelt und die Arbeit daran bereits gemeinsam mit Studierenden begonnen. Dass diese Idee wesentlich innovativer und langlebiger sein könnte, belegt vielleicht auch der E-Learning-Preis der Universität Kassel, den wir für dieses Projekt erhalten haben und damit den nötigen finanziellen Anschub zur Umsetzung erhalten haben.

Ein solches Living Handbook, basierend auf der Software MediaWiki, ermöglicht es Studierenden, ohne großes informatisches Wissen ein modernes, digitales Schreiben kennenzulernen und zu erproben, wie es in zahlreichen beruflichen Kontexten eine alltägliche Praktik ist. Die Darstellung von Arbeitsergebnissen kann dabei kollaborativ und sukzessive erweitert werden, multimodal aufbereitet und mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen hypertextuell vernetzt werden. Dies führt dazu, dass Studierende notwendigerweise die Arbeitsergebnisse anderer Gruppen rezipieren, nach Verknüpfungsmöglichkeiten suchen und sie ggf. selbst schaffen. Das führt zu einem Verständnis von Schreiben und Text, das sich durch Kollaboration und beständiges Fortschreiten auszeichnet, und die Diskursivität von Wissenschaft in besondere Weise offenlegt. Derzeit sind wir mit der Gestaltung der Website beschäftigt und planen im Augenblick einen Release vor dem Beginn des kommenden Semesters.

 

(Foto: Uli Baumann)

 

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