Was haben die Geistes- und Kulturwissenschaften jenseits von „elegantem Unsinn“ im Diskurs um den Klimawandel anzubieten? Die landläufige Überzeugung ist, dass die Veränderung des Klimas als ein Umweltproblem ausschließlich in den exploratorischen und explanatorischen Zuständigkeitsbereich der Naturwissenschaften falle. Diese bestimmen den Gegenstandsbereich, erforschen die Probleme und schlagen Lösungen vor, die dann üblicherweise technischer Art sind.
Der naturwissenschaftliche Blick allein berücksichtigt jedoch nicht, dass die Wissenschaften selbst und auch das von ihnen erforschte Phänomen in komplexen kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhängen eingebunden sind.
Gemeinsam mit meinen Kollegen Paul Reszke (Linguistik), Murat Sezi (Anglistik) und Felix Woitkowski (Sprachwissenschaft/-didaktik) entwickeln wir gerade ein Lehr- und Forschungsprojekt, welches diese Verflechtungen in den Blick nehmen soll. Hierin sehen wir einen genuin geistes- und kulturwissenschaftlichen Beitrag zum Klimawandel-Diskurs, denn diese Disziplinen können aufgrund ihrer Perspektiven und Methoden erfassen und erforschen, wie über Klimawandel gesprochen, von ihm erzählt und über ihn nachgedacht wird. Genau diese drei Teilbereiche – über Klimawandel sprechen, vom Klimawandel erzählen, über Klimawandel nachdenken – wollen wir in dem Projekt "Climate Thinking" angehen.
(Foto: Pixabay)